Erbamen ... zu spät...  die Hesse komme...

Nachdem wir nun seit zweieinhalb Monaten hier die Stange gehalten haben, ist endlich die lang ersehnte Unterstützung aus Deutschland nachgekommen.

we proudly presents, the arrival of "the Seegers"!

Da waren sie nun, unsere ersten Gäste aus Deutschland. Um eines vorwegzunehmen, die zwei Wochen, die die vier hier waren, vergingen viel zu schnell, aber wir haben einiges erlebt.

Am Freitag Nachmittag angekommen, sind wir am Abend noch ein bisschen spazieren gegangen, waren in eienr benachbarten Shoppingmall und haben uns am Abend zu Hause noch eine "kleine" und eine etwas grössere Pizza gegönnt.

Das Wetter war sensationell - und Alex' Wunschliste der zu besuchenden Sehenswuerdigkeiten schier endlos.

Am Samstag sind wir als erstes in die Hexenhauptstadt Salem gefahren, die dortige Fussgängerzone ist tatsächlich jetzt vor Halloween fast wie die Winkelgasse ausgestattet...  und überall gibt es Hexen...

Nach dieser kurzen Stippvisite gings dann gleich weiter nach Rockport. Guten Hummer muss man einfach direkt vor Ort fangfrisch essen...

In einer kleinen Fischerbude gab es dann  den langersehnten Hummer.

Du gehörst mir......




Die Kinder haben sich danach noch ein bisschen ausgetobt und wir das Fischerdorf mit seinen Hütten genossen.

und ehe man es sich versieht hat man mal wieder 600 Kilometer im Auto runtergeschraubt. Allerdings gibt es hier soviel zu sehen und zu entdecken, dass wir uns daran gewöhnt haben, dass der Weg das Ziel ist.

Kommen wir gleich zum nächsten Morgen. Da ich auch noch an die deutsch Zeit gewöhnt war (ich bin erst am Tag vorher aus Deutschland zurückgekommen), bin ich mit Alex morgens um halb sechs in Richtung Cape Cod zum Angeln aufgebrochen.
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wir hatten einen sensationellen Tag... Wir sind mit einer Gruppe von Leuten auf einem gemieteten Kutter aufgebrochen (Das läuft in den USA mal wieder anders als man sich das vorstellt. An einem Parkplatz am Hafen gibt es eine Bretterbude. Da löst man für 35$ ein Ticket und darf mit aufs Boot. Angeln und Köder werden gestellt. Kein Mensch fragt, ob man Angeln kann oder nicht).

Das Wetter hat uns erahnen lassen, das der Tag nicht soo schlecht werden wird... gut für den, der eine Kamera dabei hatte...

Die See war absolut ruhig.

An Bord waren zwei junge Helfer, die uns mti den Angeln ausstaffiert haben. Frische Köder erhält man auch gleich dazugestellt und los gings. Wir haben die Angeln ins Wasser gelassen und egal wann wir sie wieder hochgezogen haben, ....  die Köder waren schon abgefressen...  Da unten war also etwas...  Es hat uns fast 10 Minuten gekostet, bis das erste Erfolgserlebnis da war.

Mein erster selbstgefangener Fisch - ein Zackenbarsch. Nicht ganz ungefährlich, an den scharfen Rückenflossen haben Alex und ich uns im Laufe des Vormitags das ein- oder andere mal verletzt.

Tja, was soll ich sagen. Danach war der Knoten geplatzt. Alex und ich haben in den ca. 2 Stunden effektiver Angelzeit 99 Fische an Bord geholt. Allerdings musste alles unterhalb von 30 cm wieder ins Wasser zurückgeworfen werden. So sind wir nur mit 28 Barschen, bzw. deren Filets wieder nach Hause gekommen. Ein sensationeller Tag. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir das Angeln etwas stressfreier vorgestellt habe. Im Endeffekt hat man den Köder ins Wasser geschmissen, gewartet, bis man den Grund gespürt hat und anschliessend sofort die Angel angezogen, entweder hin ein Fisch dran, oder der Köder war weg...

Da auf der Rückfahrt noch ein bisschen Zeit war, bekamen wir zu allem Überfluss auch noch unseren Fang gleich filettiert.


und so sieht ein glücklicher Angler aus, der mal eben so 54 Fische aus dem Wasser gezogen hat, und damit wohl den Saisonrekord auf diesem Kutter halten dürfte.

Der Kapitän, dem ich erzählt habe, dass dies mein erster Hochseeangelausflug war meinte nur: "I do not know, what religion to belong to, but someone really held his hand over you guys. On a scale of 1 to 10 this day was a clear 15! On your next fishing trip you only can get disappointed."

Mein persönliches Resumee (um alle Angler zu ärgern): 

Angeln macht keinen Spass - ist einfach viel zu stressig... :-)

Aber - es hat sich gelohnt. Gegrillter Barsch ist richtig lecker...


Am nächsten Wochenende waren Beachtime angesagt. Zunächst wind wir in Quincy ins South shore Plaza gefahren um noch ein paar Sachen einzukaufen. Die Kinder haben die Zeit genutzt, um im Rahmen der Eröffnung eines Legoshops einen überdimensionalen Star Wars Yoda zu bauen. Selbstverständlich gibt es in den USA für solche Glanzleistungen ein "Certificate of Achievement".

Ohne diese Bestätigung läuft hier gar nichts. Wahrscheinlich bekommt man schon im Kindergarten die ersten Cerrtificates: "Kann mit Messer und Gabel essen" "Hat gestern keinen verprügelt" oder was auch immer. Jedenfalls hier das erste Certificate unserer furchtlosen vier:

Übrigens: so sah das Endresultat aus, an dem die Kinder mitgewirkt haben:


Wir sind mit Seegers an "unseren" Strand gefahren. Mittlerweile lässt das Wetter nur noch die unerschrockensten ins Wasser gehen, aber auch so kann man am Strand seinen Spass haben oder einfach nur mal ausspannen...

Die vier hier haben das Ganze Wasser zurückgescheucht...  So entsteht Ebbe!


Am nächsten Tag gings hoch nach New Hampshire - den Indian Summer erleben...

Ich bin mit Alex früh morgens vorgefahren, damit wir noch 18 Loch am Hoteleigenen Golfplatz spielen konnten.  Aber zuvor haben wir erstmal den Indian Summer bei der Fahrt mehr als genossen:

Die Farbenpracht der Bäume haut einen wirklich um. Man muss es einfach gesehen haben.

Auf der Fahrt haben wir einen kleinen Abstecher zum Indian Head Profile unternommen. Ich glaube, hier kann man wirklich einfach mal zum relaxen hinfahren...


Um halb elf sind wir dann endlich an unserem Hotel angekommen. Das Mount Washington Resort in Bretton Woods. Einem der letzten Grand Hotels in den USA. Hier spürt man in jeder Ecke noch den Reiz der goldenen Zwanziger.


Hier nahm die Finanzkrise im Jahr 1944 mit der Gründung des IWF ihren Lauf... :-)

Die Zimmertapete ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig - aber das gehört zum Flair einfach mit dazu..


und die Betten waren sehr bequem - jedenfalls haben die Kinder sehr gut geschlafen



Zurück zum Golf: Der Tag war fantastisch, also auf an den Abschlag:

Meine ersten 18 Loch, die ich endlich mal in den USA spiele...

und in den USA vermeidet man das Laufen - mit Caddy macht das spielen einfach mehr Spass.


alles in allem...  ein gelungener Tag in mondäner Umgebung.... (Alex sagte, ich solle mal "reich schauen"...

A Billioneer with Dosenbier...

aber auch die Kinder konnten einen netten Abend auf der grossen Veranda geniessen..

Das Frühstücksbuffet war auch nicht soo schlecht (allerdings mussten wir 20 Minuten warten bis wir einen Tisch zugewiesen bekommen haben (obwohl das Restaurant halb leer war) - Das kannte ich nur von meiner Abifahrt aus Ost-Berlin...)


Am nächsten Tag ging es leider schon wieder zurück. Wir sind über Kennenbunkport zurück gefahren.


Somit konnte Alex auch MAINE als weiteren Staat auf seiner Besuchsliste abhaken. Die Fahrt dorthin hat uns wiederum an einigen interessanten Stellen vorbeigebracht. Z.b. sind die alten Brücken durchaus bekannt... Die amerikanischen Warnhinweise (bei einer Holzbrücke) muten aber schon seltsam an...


und hier der Warnhinweis im Inneren:

da das Wetter aber gut mitgespielt hat, haben wir ueberall Fotografen gesehen, die diese herrliche Farbpracht unbedingt festhalten wollten...

Während der Fahrt haben wir unter anderem auch den Echo Lake Park (einfach mal an die Ufterzone treten und gegen den Berg rufen; dass weiss man, woher das Areal seinen Namen herhat..)


tja.. ansonsten gabe es noch das übliche zu sehen:

Abends haben wir uns die Bilder unserer gemeinsamen Abenteuer auf unserem fetten LCD Schirm angeschaut - Dank Alex haben wir ihn auch nun ordentlich an der Wand hängen - dafür hatten wir beide allerdings auch eine gute Ausrede, um zusammen mal durch die lokalen Baumärkte zu stromern :-)

Aber auch unter der Woche gab es einige tolle Dinge zu sehen. Dank 7 Sitzen im Auto und eines guten Verkehrsnetzes konnten auch die Kinder die Vorzüge von Downtown Boston geniessen:


Im Gegensatz zu unseren Gästen kenne ich die nachfolgende Aussicht nur von Fotos. Silke war schon viermal auf dem Prudential Tower.... ich noch nicht...

Sonnenuntergang in Boston...

Boston von oben

und bei Nacht...


Wie so üblich vergehen zwei Wochen einfach viel zu schnell und schon hat sich unser Besuch leider schon wieder auf den Heimweg gemacht... :-((

Nun gut - wir haben das Wochenende diesmal nicht für die ganz grossen Touren genutzt, sondern sind ein bisschen in der Nähe geblieben. Also auf nach Duxbury - dort soll ein ganz netter Leuchtturm zu sehen sein.

Auf dem Weg dorthin, sind wir an einem kleinen schnuckeligen Strassenfest vorbeigekommen...

Eine Band hat gespielt, es gab Hotdogs und Bier - aber... man merkt das die Amerikaner doch auch heute noch ein etwas angespanntes Verhältnis zum Alkohol haben...  Wehe, man wagt es, mit einem Bier den "Festplatz" zu verlassen....

..ob der Kollege von der Schusswaffe gebrauch machen würde, wenn ich mich mit einem schalen Bud-Light vorbeischleichen würde....?

Schliesslich sind wir weiter in Richtung Strand gefahren. Schottland ist nichts gegen die Gegend...

Um zu unserem Leuchtturm zu gelangen mussten wir einen ca. 5 Kilometer langen Sandweg entlang fahren... For 4-Wheel Drives only... ein hoch auf unser Auto..

.. und schließlich der langersehnte Leuchtturm...  (wir haben zwar schon groessere gesehen, aber der hier hat sich wunderbar in die Landschaft eingefügt)

Constantin fand ihn allerdings nicht ganz soo spannend...

... das Wasser eignet sich mittlerweile nur noch eher zum anschauen - Die Badesaison dürfte bis auf weiteres wohl beendet sein.

Keine Woche später....

der nächste Besuch. Oma und Opa haben den weiten Weg aus Landsberg nach Boston auf sich genommen:

da es nur eine kurze Woche war (und ich nunmal von Montags - Freitags in der Firma bin) gibt es nicht viel zu berichten.  Als erstes sind wir:  natürlich  Lobster essen gegangen...



Doch halt - der zweite Geburtstag der Familie in den USA.  Caroline ist am 29. (für alle die es nicht wissen :-)  )  9 Jahre alt geworden...

Beim zählen der Kerzen diejenige in der Mitte bitte nicht vergessen....

Und am 31.10. war der grosse Feiertag ....  Halloween.  Unglaublich was die Leute hierfür auffahren. Wahrscheinlich ist Halloween nur das Training für die Weihnachtsdeko an den Häusern. Selbst wenn wir 1000 Lämpchen ans Haus hängen würden, wären wir wahrscheinlich eher "ärmlich"...

Hier mal ein "typisches" Haus:

Das Prinzip hat sich mittlerweile auch bei uns durchgesetzt - wer für die Kinder etwas süsses bereitstellen will - stellt einen Kürbis vor die Türe - Silke hat wochenlang an diesem Meisterwerk rumgesäbelt...

und dann laufen die lieben Kleinen von Haus zu Haus, treten die Türen fast ein und rufen zur Freude aller, die schon schlafen wollen aus Leibeskräften:

"Trick or Treeeeehhht!!"

Nachdem die Nachbarschaft abgegrast worden ist, wird die Beute noch in der gleichen Nacht in Augenschein genommen: