Der erste Mai - im Gegensatz zu Deutschland für uns ein ganz normaler Arbeitstag...

Nichts destotrotz gibt es auch in den USA genuegend Wochenenden, an denen man alten Bräuchen fröhnen kann. Die Grillsaison ist eröffnet...

Hier gilt man den Mais übrigens mit der Schale.. Funktioniert hervorragend...

Aber wir haben natürlich nicht nur zu Hause gegrillt. Ab Mai, kommen die Leute aus den Häusern und die Zeit der Outdoor Kindergeburtstage und Gartenpartys nimmt zu...

Zur Zeit geniessen wir die Outdoor Möglichkeiten, paddeln mal wieder auf dem Charles River

oder besuchen einige der Outdoor Events in Boston (z.B. das Volvo Ocean Race).

Wir waren zuerst nicht direkt an den offiziellen Plätzen, sondern sind auf die Terasse des World Trade Centers gegangen, von wo aus man eine wesentlich bessere Sicht auf die Schiffe hatte, als direkt am Fan Pier. Ein paar Einheimische kannten diesen Geheimtipp wohl auch...

Das World Trade Center von vorne:

Hier haben die Boote manchmal direkt vor unserer Nase gewendet. Wirklich sehr schön:

... und sich selbst bei den Hafenregatten nichts geschenkt..

Wir sind nach einer Weile dann schliesslich doch noch in den Messebereich gegangen. Auch mal interessant - sein eigenes Auto als Lego Nachbau sehen zu können:

Der Fan Pier:

Und Silke hat Ihr nächstes Muttertagsgeschenk bereits ausgesucht....

Das Cabriolet fängt bei etwa 39.000 USD an... Das sind nicht mal 30.000 Eur... Warum gibt es solche Preise nicht mal in Deutschland? Ohnehin krebsen die Autohändler hier wirklich rum. Der Absatz geht den Bach runter und damit auch die Preise. Hier ein kleiner Schnappschuss bei unserer Volvo/Jaguar Werkstatt:

Der Händler hat ihn mir gleich gesagt, dass wir uns sicherlich unter 20.000 einigen können... Es bleibt spannend.

Aber, um mal wieder die "Kurioses USA" Kiste aufzumachen:  Es wird nach wie vor an vielen Stellen nicht an morgen gedacht. Hier mal ein paar Impressionen eines Neubaus in unserer unmittelbaren Nachbarschaft:

Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass auch neue Häuser eigentlich nur Bretterbuden sind. Die werden mal eben schnell nach oben gezogen, und genauso schnell wieder abgerissen. Das Schlimme aber ist das Thema Aussenisolierung:

Da kommt nur noch eine Verkleidung drauf. Fertig. Die Aussenwände sind zum Teil dünner als was man in Deutschland im Trockenausbau mit U-Profilen in Kellerräumen macht... Öl ist ja billig, also was solls... Im vergangenen Jahr hat sich keiner Gedanken machen müssen, da Öl über den Winter extrem billig war. Da wir bis Jahresende wahrscheinlich wieder bei weit über 100$ landen werden, wird sich für einige die Frage des "Heat or Eat" stellen... Der Begriff Sustainability hat  hier offenbar eine ganz andere Bedeutung...

Egal. Soll nicht unser Problem sein. Wir müssen uns mit viel schwerwiegenderen Problemen beschäftigen. Constantin hat im Mai insgesamt 4 Zähne verloren. Zwei davon hat er sich selbst "rausgeholt"...

und der zweite kam wenige Tage später an die Reihe...

Natürlich regent es auch in Boston immer wieder mal. Aber dann bietet diese Stadt wirklich genügend andere Möglichkeiten, insbesondere das Science Museum ist für uns immer wieder ein Anlaufpunkt, wenn es mal wieder regnet oder kalt ist.

oder wir gehen ins Museum of Fine Arts...

manche haben sogar einen kleinen Tierpark mit dabei...

Es gibt also immer wieder etwas neues zu entdecken... und im schlimmsten Fall bleibt man eben zu Hause und geniesst einen Spielenachmittag mit Freunden :-)

Um nochmal zum Thema kurioses zurückzukommen. Die folgenden Bilder sind eher für amerikanische Verhältnisse kurios. Es gibt ja auch hier immer wieder Expats, die sich über die USA aufregen, weil es kein deutsches Brot, keine anständige Wurst und natürlich kein gescheites Bier gibt. Unser lokaler (russischer) Supermarkt bildet hier jedoch eine Ausnahme: Es gibt Worscht (sogar eine wirklich gute Flaaschworscht (wie die Hessen sagen):

Radeberger und Franziskaner Hefeweisbier....

und natürlich gutes german-like Krustenbrot...

die Versorgung ist also gesichert... :-)

Zum Hochzeitstag haben wir uns eine Reise nach Maine geschenkt (gut wenn man sowas nicht von Deutschland aus machen muss). Also ab ins Auto - Harry Potter 7 Hörbücher mitgenommen und los gings. Um es gleich vorwegzunehmen. Das war ein kurzes Wochenende. Wir sind insgesamt blos ca. 1000 Kilometer gefahren und das über drei Tage... Also eher wenig.

Um nach Maine zu kommen, muss man natürlich ein kleines Stück durch New Hampshire fahren. Kurz nach der Landesgrenze kommt auf der Autobahn auch sofort der Liquor-Store in dem man sich mit Schnaps & Wein eindecken kann. Dieser Laden ist übrigens ausschliesslich über die Autobahn erreichbar...  Klickt mal auf den Link.

Am Nachmittag haben wir unser Hotel (Comfort Inn Ocean's Edge) in Belfast, Maine erreicht. Wirklich sehr nett.

Netter Blick auf die Penobscot Bay (von unserem Zimmer aus):

und der Pool war ganz nach dem Geschmack der Kinder...

Wir haben uns nach dem Einchecken erstmal in der Gegend umgeschaut. Pünktlich zum Memorial Day Weekend und der allgemein hier anfangenden Touristensaison machen überall Flohmärkte auf oder Leute bieten Scheunenverkäufe (Barn-Sales) an:

Typischer Scheunenverkauf...

Im Endeffekt ist das meiste aber wirklich nur Schrott (oder wir sind Banausen...)

Aber Maine ist auf jeden Fall eine Reise wert... Was man dort alles sieht? Leuchttürme gibt es z.B. einige sehr schöne:

Kleine Anmerkung: Dieser Leuchtturm ist auch bei Forrest Gump zu sehen, als er quer durch Amerika rennt. Jetzt muessen wir nur noch auf die andere Seite rueber.....

... der bekannteste kommt nachher noch... nur Geduld.

Man sieht natürlich auch landschaftlich sehr reizvolle Fleckchen:



... aber letzlich dreht sich hier doch alles nur um eines...

Lobster... 

Überall findet man diese Bojen (von denen jeder Fischer seine individuelle Farbmarkierung hat)...

..die natürlich auch als Souvenir (Vogelhäuser) etc. verkauft werden...

Die Bojen werden an den Käfigen befestigt....

diese werden dann an geeigneter Stelle ins Wasser geschmissen, und nach ein paar Tagen wieder herausgeholt...

diesmal hat sich der Fang gelohnt:

Zur Zeit ist die Nachfrage nach Lobstern eher rückläufig. Das Pfund kostet derzeit im Supermarkt nur noch knapp $7 und ist damit manchmal sogar billiger als normales Fleisch...

Aber es gibt einiges zu sehen. Neben Augusta (der Hauptstadt von Maine), dessen Besuch sich nicht so wirklich lohnt...

sieht man immer wieder reizvolle Objekte, die es sich einfach zu fotografieren lohnt. Seien es eigenwillige Häuser,...

ältere  Häuser...


verfallene Häuser...

kinderfreundliche Häuser...

oder landestypische Innenstädte wie hier in Camden:


es gibt immer wieder interessante Motive in Maine zu sehen. Mitunter scheint die Zeit einfach stehen geblieben zu sein... Selten sieht man so viele Zweimaster vor Anker..

Kurzum. Es hat sich wirklich gelohnt. Auch wenn es am Sonntag morgen kurz geregnet hat... hat das Caroline und Constantin nicht so wirklich gestört...

Bereits am Mittag war das Wetter bereits wesentlich besser und die Sonne kam wieder raus...

So hatten wir ein wirklich schönes Wochenende.
Am Montag (Memorial day) haben wir uns gemütlich auf den Heimweg gemacht und noch einen längeren Zwischenstopp in York eingelegt. Hier schien das Wasser um einiges wärmer zu sein, als in Bristol. Die Leute sind tatsächlich schon ins Wasser gegangen...

wir sind aber vor allem wegen den "schönsten" bzw. meistfotografiertesten  Leuchtturms Nordenglands hergekommen.

Da der Leuchtturm auf einer eigenen Insel steht, stören keine Menschen das Bild und man kann daher bequem seine Fotos schiessen...

Unser kleiner Ausflug war also wirklich sehr schön. Maines Küste ist wirklich ein erhebendes Erlebnis.


Bevor wir wieder von unseren Abenteuern aus der Ferne berichten, mal wieder ein Einschub zum Thema "Kurioses"....

Wir waren am Wochenende in "Nachts im Museum 2" (Battle of the Smithosian). Interessant, wenn man die meisten der Schauplätze (in Washington) bereits selbst gesehen hat. Die Kinder haben uns auch immer wieder darauf hingewiesen, dass wir da und da und da auch schon waren und fanden das Ganze entsprechend sehr spannend. Wer noch nicht drinnen war:  Uns hat der Film wirklich sehr gut gefallen. Empfehlenswert. Besonders spassig natürlich die Szene mit dem Motorrad:  "Hast Du einen Plan?"  "Einen Plan? Hey wir sind Amerikaner, wir haben keinen Plan. Wir handeln einfach!" Selten wurden 95% der amerikanischen Businessstrategien in sowenig Worten so trefflich zusammengefasst :-)

Aber nun zum Thema Kurioses.  In unserem Kino um die Ecke gibt es einen Popcorn-Butter Fountain. Wem die Popcorn noch nicht fettig genug sind, der kann sich noch ein paar Liter geschmackverstärktes Pflanzenöl über seine Popcorn schütten (und wahrscheinlich den Kinositz für den nachfolgenden Zuschauer in leicht geölter Form zurücklassen....) Hier mal ein Bild (ist leider mit dem Blackberry fotografiert...)

Auf den roten Knopf links oder rechts unten drücken und die Sosse läuft....

Ehrlich. Wenn das wenigstens Butter gewesen wäre... Aber für Butter gibt es ohnehin bessere Verwendungszwecke... Wir haben am Sonntag unseren ersten Lobster gegrillt...

Nein, wir haben ihn nicht lebend auf den Grill geschmissen... Im Supermarkt sucht man sich die Dinger lebend aus und bekommt sie dann innerhalb von 15 minuten gegart... Die Lobster werden lebend in eine durchlöcherte Kiste gesteckt und dann bei lebendigem Leib gegart. Im Gegensatz zum üblichen Kochen im heissen Wasser (was kein Schalentiert länger als eine Minute leiden lässt) ist der Dampfgarprozess wesentlich brutaler... Interessiert hier nur keinen...  Wir werden uns allerdings keinen mehr garen lassen... Nichts destotrotz ein sehr leckeres Gericht...

Thema Reisen. Wir waren auch mal wieder seit langem in Connecticut. Der Dino State Park zeigt in einer Halle die Überbleibsel von hunderten Fussabdrücken, die Saurier vor hunderten Millionen Jahren im Schlamm zurückgelassen haben. Sehr nette Ausstellung, wie immer sehr kindgerecht aufgebaut.

In dem Zusammenhang ist es uns immer wieder rätselhaft, wie einige Leute immer noch an den Kreationistenschrott (von wegen die Erde ist erst 6000 Jahre alt) etc. glauben können.

Die Kinder hatten ihren Spass im angrenzenden Park...


mit nachgebauten...


und natürlich auch mit echten Dinosauriern...

Gegen Ende Juni hat sich das Wetter zunehmend verbessert. Endlich Sommer. Was gaebe es besseres, als sich mal zwei Tage lang fuer einen guten Zweck bei dem Multiple Sklerose Cape Cod Bike Ride zu vergnuegen.

Hier im Startfeld. Nicht gerade das beste Fahrrad fuer eine 240 Km Strecke, aber es hat einen nicht zu unterschaetzenden Vorteil. Es hat einen Staender. Was nuetzt mir das beste 5.000 $ Fahrrad, wenn der Rahmen sofort verkratzt wird...

2.000 Fahrräder...Insgesamt wurden an den beiden Tagen fast 500.000 Kilometer zurueckgelegt. Die fantastische Unterstuezung der Zuschauer, die sich bei jedem dafuer bedanken dass man hier mitfaehrt, ist ein unbeschreibliches Erlebnis. Selbst die Freiwilligen, die den ganzen Tag Orangen schaelen um die Fahrer zu verpflegen, bedanken sich noch bei uns, dafuer dass wir ein bisschen durch die Gegend radeln. Was das Thema Fundraising anbelangt, haben uns die Amerikaner einfach einiges voraus.