Tja, ich wollte eigentlich eine eigene Seite für den März öffnen, als ich leider feststellen musste, dass uns unser Provider lediglich noch 9 Seiten für diesen Blog hier freiräumt. Ab jetzt also jeweils zwei Monate in einem... Mal sehen, ob wir alles unterbringen..

Fangen wir erstmal mit dem März an, der sich am Anfang eher von seiner kalten Seite her gezeigt hat. Wir hatten nochmal einen Snow Emergency in Boston. D.h. die Schulen waren geschlossen und sogar meine Firma hat fuer einen Tag lang dicht gemacht.



Aber nun zu unseren Abenteuern. Endlich haben wir alle Neu-England Staaten abgeklappert. Wir waren in Vermont. Damit haben wir Massachusetts, Rhode Island, Connecticut, New Hampshire, Maine, Vermont und New York besucht. Das macht 7 Staaten von 20 die wir uns mal als Ziel für unseren Aufenthalt vorgenommen haben. Im April kommen noch ein paar Staaten zu unserer Sammlung hinzu, aber dazu später mehr.  A propos Staaten. In den USA wurde 1999 das sogenannte State Quarter Programm aufgelegt.  Zu jedem der Staaten gibt es eine eigene 25 Cent Münze. Natürlich gibt es in jeder Familie mindestens eines dieser Sammelalben. Die münzen sind ganz hübsch anzuschauen und die Regierung hat mit dieser Idee über 5 Mrd US$ Gewinn gemacht. Natürlich haben wir uns auch einen dieser Folder gekauft und haben tatsächlich schon alle Münzen zusammen (Zwei der Quarter sind erst erschienen, als wir bereits hier in den Staaten waren).



Aber zurück zu Vermont. Wir wollten uns unbedingt die Maple Sirup Herstellung ansehen. Da dies jedoch nur im Spätwinter geht, mussten wir uns sputen. Also ab ins Auto und hoch in den Norden. An den Highways lassen sich zu dieser Zeit sehr interessante Eisablagerungen beobachten.



Der Schnee schmilzt tagsüber auf den Wiesen, da die Felsen aber noch entsprechend kalt sind, gefriert alles sofort wieder zu Eis.


Auf den Highways ist es auch immer wieder interessant zu sehen, dass es doch einige Leute gibt, die das Vanity Plate Programm (Wunschnummernschild) nutzen. Hier ein Angelfan ("Reel one in"):


Jemand mit einem gewissen Nationalstolz...



und dann auch ein paar Schilder die erst einmal ein Rätsel aufgeben...



(steht für "You just love to see"...  Florida?)

Nach ein paar Meilen haben wir unser Ziel, die Sugarbush Farm in Vermont erreicht. Vorher ging es durch eine der dort typischen Brücken:


Netterweise gibt es an der Farm einen Maple Walk, so dass man sich genau über die Gewinnung dieses Syrups informieren kann:



Die Maplesyprupgewinnung ist eigentlich ziemlich unspektakulär.

Früher wurden kleine Stachel in die Bäume geschlagen, aus denen dann der Saft in Eimer herausgetropft ist.



Das war doch sehr mühselig. Die Eimer dieser Bäume sind wahrscheinlich nur noch Zierde (Zum Schlecken und ausprobieren ist es aber sehr praktisch). Mittlerweile wird der Saft über ein weitverzweigtes Schlauchsystem in eine zentrale Sammelstelle geleitet.



Im Endeffekt kommt tatsächlich nur klares Wasser aus den Bäumen. Der Maplegeschmack ist nur leicht ausgeprägt. Das liegt daran, dass der gesamte Syrup auf ca. 2,5% seiner ursprünglichen Menge zusammengekocht werden muss (D.h. aus 40 Litern Baumsaft wird ein Liter Ahronsyrup), bevor er als Endprdukt abgefüllt werden kann. Im Verkaufsshop haben wir natürlich auch neben ein paar verschiedenen Ahornsyrupproben auch etwas Cheddarcheese mitgenommen.



Wir sind noch ein bisschen durch Vermont gefahren. Alles in allem ein sehr schöner Staat. Um einiges liberaler als die anderen Staaten in den USA. Und was jedem deutschen sofort ins Auge springt, der hier schon eine Weile gelebt hat. An den Tankstellen und in jedem Supermarkt in Vermont wird Bier und Wein verkauft... :-)
Wir werden im Sommer berichten, wenn wir aller voraussicht nach nochmal durch Vermont in Richtung Kanada fahren.

Zurück in wärmere Gefilde. Sant Patricks Day stand an. In South Boston ist eine der grössten Irisch Communities versammelt. Dementsprechend ging es an diesem Tag heiss her. Alles trägt grün, der Tag beginnt mit einigen Parties, danach gibt es ab 1 Uhr eine grosse Parade und anschliessend wird in allen Kneipen gefeiert was das Zeug hält, bzw. die Bar hergibt.



Alles voller voller Iren :-)



Die Parade beginnt...



Oktoberfest?? - Nein, keineswegs....



Die Parade ist eher wie ein grosser Fastnachtsumzug...  (Constantin war von Star Wars natürlich begeistert...)



Darth Vader war ein Ire??



aber auch kulturelle Aspekte kommen nicht zu kurz...



Traditionen leben auf...



und jeder darf mitmachen...



Auch nach Rhode Island hat es uns mal wieder verschlagen. Diesmal stand Providence auf dem Plan - auch hier einiges im Umfeld des St. Patricks day los (picturing the picturer..)


Es gab einen grossen Irish Walk, den wir leider verpasst haben. Also haben wir das Capitol und Downtown (sehr empfehlenswert) angeschaut.



Bedauerlicherweise trifft die Finanzkrise immer mehr Innenstadtbereiche. Geschäfte im Downtownbereich schliessen immer häufiger - übrig bleiben Dunkin Donuts und ein paar Burgerbräter...

Leider waren wir eine Woche zu früh dran, um die gute deutsche Küche aus dem Aldi geniessen zu können (Massachusetts hat leider, sehr zum Missfallen vieler deutscher Expats, noch keinen Aldi)....



Die Woche drauf haben wir uns auf die Pfade der amerikanischen Historie begeben und Concord besucht. Hier haben amerikanische Siedler zum ersten Mal die Engländer vertrieben, als diese versucht haben, die Waffen der Siedler zu konfiszieren. Nachdem man diese Staetten besucht hat, bekommt man doch ein Verständnis dafür dass in den USA ein gewisses Grundmisstrauen gegenüber Regierungen besteht, die den Besitz von Waffen verbieten moechten.

An dieser Brücke haben die Siedler die Engländer
in die Flucht geschlagen:

Einer der noch überlebenden Engländer :-)



Der Park ist ganz nett angelegt - Caro und Conny haben das sofort auf ihre Weise ausgenutzt:


Die naechsten Wochenenden waren eher durch schlechtes Wetter bestimmt. Manchmal ist es allerdings recht warm geworden, so dass wir uns bestimmten Outdooraktivitäten hingeben konnten: 
(Endlich Golf - zum ersten Mal in diesem Jahr - und den Kindern hat das natürlich viel Spass bereitet, da sie die meiste Zeit fahren durften)



Strandfussball:


die Ostereier hat der Osterhase in weiser Voraussicht im Haus versteckt, da draussen zur Zeit vier Eichhörnchen, zwei Kaninchen, ein Waschbär und ein Stinktier ihr unwesen treiben...


Damit sind wir schon im April angelangt. Und endlich stand mein Urlaub an. Eine Woche frei!! Und wir haben viel unternommen...  5 neue Staaten besucht (New Jersey, Delaware, Virginia, Maryland und Pennsylvania) damit sind wir bei 12 besuchten Staaten angelangt. In dieser Woche haben wir 2.000 Kilometer zurückgelegt und einiges gesehen.
Zuerst sind wir in Richtung Washington aufgebrochen. In Delaware (Newark) haben wir einen kurzen Zwischenstopp eingelegt. Man merkt schon, dass hier das Klima etwas milder im Verlgeich zu Boston ist. Bei uns ist noch nicht einmal der Ganze Schnee geschmolzen, hier hingegen können die Studenten bereits ausgiebig ihren Springbreak feiern:

Der Campus in Newark...


auf dem Weg zur nächsten Feier: (Das Foto hat Silke gemacht... Ich musste mich leider auf die Strasse konzentrieren....  :-((  )


Party on....



Constantin möchte jetzt gerne hier studieren...

Gegen abend haben wir unser Hotel (Days inn in der Connecticut Ave.) in Washington erreicht...


... und sind, da das Wetter entsprechend angenehm war gleich in Richtung White House aufgebrochen.



Washington ist einfach nur beeindruckend. Die ganzen Bauten...

Das weisse Haus von hinten


Monuments, Säulen und Laternen


Kunst an allen Orten



die Kirschblüte (leider schon grösstenteils am abklingen)...



und natürlich das grosse Lincoln Denkmal mit dem erst vor wenigen Jahren eröffneten Worldwar II Denkmal.


Caroline und Constantin am Monument:


und wie es enstand:


Das Capitol


Wie schaut man sich die Stadt am besten an?  Die Hop on - Hop off Touren sind nicht schlecht, aber wir würden mit dem hier nicht mehr fahren:

Hop on - hop off mit bis zu einer Stunde Wartezeit... und die Busse sind wirklich sehr alt...

In zwei Tagen haben wir wirklich einiges gesehen. Die Arlington Cementary  (mit über 300.000 Grabsteine - und der offenen Frage, ob die Menschen aus Ihrer Vergangenheit auch mal etwas lernen?)


Chinatown


Den Laden, der der Welt diese Finanzkrise beschert hat (die Federal Reserve Bank):



Das old Post office (sehr empfehlenswert - vom Turm aus hat man einen tollen Blick über die Stadt und muss nicht Ewigkeiten für Tickets wie beim Monument anstehen).


und natürlich verschiedenste Museen mit grossen Tieren:


und groesseren Tieren...



Ernährungstechnisch haben wir uns nicht ganz so gesund verhalten...

immerhin kann man sich Sauerkraut, Zwiebeln und Gurken auf sein Hotdog drauflegen...

Und in den sog. Diners gibt es das typisch amerikanische Frühstück. Bacon, Eggs & Toast.


Ein Highlight Washingtons ist sicherlich das Technik Museum welches einige interessante Exponate in der Mall selbst hat, aber die Grossobjekte etwas weiter ausserhalb in einer riesigen Halle ausstellt:



Wann hat man schon mal die Chance vor einem der fünf gebauten Space Shuttles zu stehen (Hier die Enterprise):


oder der berühmten Lockheed Blackbird  (Amsel):

Sehr beeindruckend.
Am Dienstag sind wir schon wieder in Richtung Philadelphia gefahren, nicht ohne uns vorher Gettysburg anzusehen. Wer in der Gegend ist, sollte sich das auf jeden Fall mal ansehen.
Sehr gut gemachte Ausstellung mit vielen Details und einer spannenden Panoramashow von der drei Tage andauernden Schlacht während des amerikanischen Bürgerkrieges.




Auf dem Weg nach Philadelphia haben wir auch noch einen kurzen Zwischenstopp in Amishcounty eingelegt.



Bei einem Besuch in Amish Village, einem extra für Touristen angelegten Bereich, erfährt man alles, was es über das Leben als Amish zu berichten gibt.



Empfehlenswert ist es den Film (der einzige Zeuge (Witness)) im englischen Orginal anzuschauen, da die Amishe dort ihren deutschen Orginaldialekt sprechen.

Amish-farm


In Strasburg (in Lancaster county):


Am nächsten Tag war Philadelphia das Ziel unserer Reise.



Zunächst haben wir uns die Liberty Bell angesehen...



und sind anschliessend in die Independence Hall gegangen, um uns von unserem Guide eine Blitzunterweisung in amerikanischer Geschichte geben zu lassen...


Der vorletzte Tag unserer Urlaubsreise (bevor wir uns auf unsere 8 stündige Rückfahrt gemacht haben) war quasi Strandtag... Wir sind nach Atlantic City, in das Spielerparadies der Ostküste gefahren und haben uns  im Trumpplaza einquartiert.



Ganz nettes Hotel, jetzt in der Off-Season wird mit aberwitzigen Lockangeboten um Kundschaft gebuhlt. Hier ein paar Daten:  Das Zimmer (incl. Tax für 72 USD incl. 25 Dollar Frühstücksgutschein, 40 Dollar double your bet Gutschein und 100 Trump Dollar zum spielen)...  Effektiv bekommt man also Geld wenn man dorthin geht...
Ganz so richtig stimmt das natürlich nicht. Die 100 Trump dollar kann man nur verspielen. Nur das was man damit gewinnt, kann man tatsaechlich behalten und, damit die 100 Dollar gültig werden, muss man eine halbe Stunde lang schon vorher an den Automaten gezockt haben... Zu verschenken hat hier keiner etwas. Aber egal. Das Zimmer war ordentlich (in der Hauptsaison bis zu 1.000 Dollar pro Nacht!) mit Blick auf den Strand.


Wir haben den Nachmittag genutzt, um ein wenig am Strand entlang zu flanieren. Auf den ersten Blick wirkt auch alles recht pompös...


Links oben ein Eingang zum Taj Mahal,.....

..und rechts unten eine Unterkunft einiger Obdachloser...

und was nicht mehr benötigt wird, lässt man eben einfach verrotten.


Der Strand ist fast endlos... und Constantin hat jede Menge Muscheln gesammelt um damit für seinen Freund Robin in Deutschland ein grosses "R" in den Sand zu legen (welches wir sogar von unserem Hotelzimmerfenster aus sehen konnten).


Am Abend sind wir gemeinsam mit den Kindern ins Rainbow Cafe - einem einen Dschungel nachgebildeten Restaurant gegangen. Sehr spannend. Gegen 10 Uhr durften Caro & Conny dann Nintendo spielen und Silke und ich sind an die Daddelautomaten gegangen...
Was für eine Enttäuschung. Alles nur noch elektronisch. Es gibt keine Becher mehr für die Münzen, es läuft alles über Chipkarten und wenn man an einem Automaten nicht mehr spielen möchte, laesst man sich einen Gamingvoucher ausdrucken (ich habe mir mal einen als Souvenir mit der aberwitzigen Restsumme von einem Cent mitgenommen (siehe rechts unten)) der vom nächsten Automaten eingescannt werden kann. Kurzum, so richtig Spass macht das nicht, aber umso besser. Wir sind nach zwei Stunden wieder raus (mit insgesamt 13 Dollar Gewinn), haben uns noch einen Drink gegönnt und sind dann auch in die Falle gegangen.